- Epizykeltheorie
- Epizykeltheorie[griechisch epíkyklos »Nebenkreis«], die wahrscheinlich auf Apollonios von Perge zurückgehende, von Ptolemäus u. a. weiterentwickelte und mit der Exzentertheorie kombinierte, bis zum Ende des Mittelalters benutzte Theorie der vorkeplerschen Astronomie, die unter der Annahme einer ruhenden, im Zentrum stehenden Erde die scheinbaren Bewegungen der Planeten, besonders die Rückläufigkeit (Schleifenbewegung), erklärte: Jeder Planet bewegt sich gleichförmig in der synodischen Periode auf einem kleinen Kreis (dem Epizykel), dessen Mittelpunkt auf einem exzentrischen Trägerkreis, dem Deferenten, gleichförmig in der siderischen Periode die Erde umläuft. Bei gleichem Umlaufsinn beider Bewegungen beschreibt dann jeder der äußeren Planeten eine Epizykloide, durch die sich ihre recht- und rückläufigen Bewegungen befriedigend darstellen lassen. Für die Beschreibungen der Bewegungen des Mondes und der inneren Planeten müssen weitere, komplizierende Bedingungen in die Epizykeltheorie aufgenommen werden (Exzentertheorie).
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Epi|zy|kel|the|o|rie, die <o. Pl.> (Astron.): Theorie der Astronomie vor Kepler, nach der sich die Planeten in Epizykeln um die Erde bewegen.
Universal-Lexikon. 2012.